In dem hier benutzten Sinn, bezeichnet Mikronationen rein virtuelle und nur im Internet vorhandene fiktive Länder. Genauer beschreibt die Bezeichnung "virtuelle Nationen" das Wesen dieser simulierten Staatsgebilde, die Bezeichnung Mikronation hat sich jedoch weitgehend durchgesetzt. Als Abkürzung wird in Zusammenhang mit den Mikronationen MN, seltener µN verwandt.
Abzugrenzen sind diese virtuellen Mikronationen von den territorialen Mikronationen, welche getragen von Einzelpersonen oder kleineren Gruppen von Menschen ein reales Staatsgebiet beanspruchen und dort einen eigenen unabhängigen Staat etablieren möchten.
Das Grundkonzept
Eine Mikronation ist die Möglichkeit, ein Land oder eine Nation über das Internet zu simulieren. Es werden staatliche Strukturen inklusive Regierungs- und Rechtssystem aufgebaut und eine fiktive Geografie und Kultur erdacht. Das gesamte Spiel findet auch in den Köpfen der Spieler beziehungsweise in Foren, auf Homepages oder in Blogs der Nation, der Firmen, Parteien, Vereine etc. statt.
Eine Mikronation kann das Projekt eines einzelnen Spielers sein, wird aber im Allgemeinen von mehreren "Staatsbürgern" gemeinsam realisiert, zumal Interaktion und Konkurrenz eine wichtige Triebfeder in der Dynamik einer Mikronation sind. Die Spieler kennen sich meist untereinander nicht und stammen aus den verschiedensten Teilen der Welt oder zumindest aus den verschiedensten Ecken eines Sprachraums, was das Spiel um so interessanter macht.
Oft beteiligen sich Spieler aus mehreren Mikronationen oder die Regierungen mehrerer Staaten an gemeinsamen Projekten. Aus diesen entstehen etwa Landkarten der virtuellen Welt, Nachschlagewerke oder Nachrichtenportale für die Mikronationen. [teilweise zitiert aus Wikipedia]